Schnittstellen

Jahrestagung Netzwerk Wissenschaftsmanagement

19.-20.11.2015: Ich habe an der Tagung „Wissenschaftsmanagement in Interaktion: Schnittstellen zu Politik, Wirtschaft und Gesellschaft gestalten“ teilgenommen, die an der Hochschule für Gesundheit (HSG) in Bochum veranstaltet wurde. Hier finden sich meine Tagungsnotizen.

Keynote
Die Keynote von Prof. Dr. Maurits van Rooijen habe ich leider aufgrund von Zugverspätungen verpasst. Aber weil auch die Keynote eine halbe Stunde später als geplant begann (es gab einen Feueralarm an der HSG), habe ich immerhin noch die anschließende Diskussion mitbekommen. Van Rooijen meinte hier, dass die Mitarbeit von Professoren an hochschulweiten Initiativen – hier ging es um Aktivitäten im Bereich des dritten Auftrags – durch „Bestechung“ zu erreichen sei. Aber, so schränkte er ein, es sei natürlich auch nicht notwendig, dass sich bei einer hochschulweiten Initiative alle Professoren beteiligten. Eine kritische Masse sei ausreichend. Der dritte Auftrag sei heute wahrzunehmen, weil dies eine Forderung der Politik sei. Als die Hochschulen noch ausreichend grundfinanziert gewesen seien, sei das primäre Ziel eines Rektors gewesen, intern für Stabilität zu sorgen und die Professoren bei der Produktion wissenschaftlicher Ergebnisse zu unterstützen. Dass die Universitäten heute differenzierter finanziert seien führe dazu, dass sie auch mit allen möglichen Akteuren in Interaktion treten müssten (er nutzte hier das englische Verb „engage“, was eine stärker verbindende Konnotation hat als „interagieren“).

Podiumsdiskussion „An den Grenzflächen des Wissenschaftssystems“, moderiert von Jan-Martin Wiarda
Wolfgang Stark erläuterte community service als das Übertragen dessen, was an der Universität gelernt wird, in ein bürgerschaftliches Engagement. Seine Einrichtung UNIAKTIV erfinde die Tradition der Wissenschaftsläden der 1970er Jahre neu. Er vertritt die auch andernorts schon oft gehörte Auffassung, dass der dritte, also der gesellschaftliche Auftrag eigentlich nicht neben den ersten beiden Aufträgen Lehre und Forschung stehe, sondern auch diese beiden Aufträge schon immer der Gesellschaft dienen sollten. Es sei hilfreich, am Rande von Universitäten Schools zu etablieren, die nicht disziplinär strukturiert seien und sich Fragestellungen systemisch näherten.

Jörg Frohbarth stellte die Arbeit von „UniKasselTransfer Inkubator“ vor. Dort vereinigt die Universität Kassel alle nach außen orientierten Tätigkeiten, d. h. die wissenschaftliche Weiterbildung, das Innovationsmanagement / die Gründungsberatung (aber nur den Einstieg), das Service Learning und das Patentmanagement. Sie möchten Ideen in den Markt und in die Gesellschaft bringen. Sie sind auch der Kontaktpunkt der Universität für Unternehmen, die aus der Universität Kassel entstanden sind, bis etwa sieben Jahre nach ihrer Gründung. Gründer bräuchten einen frühen Zugang zu den guten Netzwerken.

Katrin Hansen von der Westfälischen Hochschule stellt das Diversity-Projekt „FH integrativ“ vor. Dort wird Talentförderung betrieben, d. h. es wird in Schulen und in der eignen Fachhochschule nach Menschen gesucht, die gute bis sehr gute Leistungen unter vergleichsweise schwierigen Rahmenumständen erbringen, die sich z. B. um ihre kleineren Geschwister kümmern müssen und trotzdem gute Noten schreiben. Nicht so leicht sei es für das Projekt bisher, Frauen mit Migrationhintergrund auf gute Karrierepfade zu bringen. Und es sei auch nicht so, dass alle Professoren sich im Coaching engagieren sondern auch weiterhin gerne strickt nach Prüfungsleistung beurteilen wollten.

Martin Wiarda führte das Podium auch auf das Thema WissZeitVG-Novellierung. Jörg Frohbarth weist darauf hin, dass das drittmittelfinanzierte Personal des Wissenschaftsmanagements nach derzeitigem Novellierungsstand in die Hochschulverwaltung integriert werden muss. Katrin Hansen erläutert, dass dieser Schritt an ihrer Hochschule schon relativ weit vollzogen wurde und man dort viele zuvor auf Drittmitteln Befristete verbeamtet habe, auch weil man deren Kompetenzen nicht immer wieder verlieren wollte. Wiarda zweifelt an, dass drittmittelfinanzierte Wissenschaftsmanager genügend „Hausmacht“ haben, um extern kommunikationsfähig zu sein. Friedrich Faulhammer hat beobachtet, dass sich für wirklich wichtige Aufgaben auch immer Dauerstellen finden lassen.

Zur Frage aus dem Publikum zum Wandel vom Lehren zum Lernen sieht Faulhammer auch für Österreich den Wandel noch längst nicht vollzogen - in der Weiterbildung sei man der Entwicklung aber natürlich voraus. Katrin Hansen sieht derzeit eine hohe Popularität des Konzepts flipped classroom in NRW, wo Studierende ihre Themen erarbeiten und dann später mit dem Professor diskutieren.

Der letzte offizielle Programmpunkt des ersten Tages war nun das Speed-Dating. Angemeldet hatten sich hierzu laut Moderator etwa 80 Personen. Ich sprach hierbei mit ca. acht Personen, die ich zuvor noch nie gesprochen hatte. Das war ein guter Programmpunkt!

Zweiter Tagungstag

Grußwort der Präsidentin der GSH
Der zweite Tag begann mit dem Grußwort der Präsidentin der GSH, Frau Prof. Dr. Anne Friedrich. Bezogen auf externe Schnittstellen ging sie u. a. auf die Modellstudiengänge ihrer Hochschule ein, die dort gemeinsam mit der Gesundheitswirtschaft entwickelt wurden. Sie betont auch die Bedeutung von internen Schnittstellen, die dauerhaft bearbeitet werden müssen und die sich durch den Hochschulentwicklungsplan identifizieren lassen. Ihre Hochschule sei sehr eng mit gesellschaftlichen Akteuren verwoben, die Eigeninteressen hätten. Aber auch wissenschaftsintern gebe es das Interesse der selbständigen Weiterentwicklung der Fächer, und diese Weiterentwicklung dürfe nicht nur von den äußeren Anforderungen diktiert werden.

Keynote
Der NRW-Staatssekretär Dr. Thomas Grünewald sprach zum Thema „Grenzgänge. Persönliche Erfahrungen an der Schnittstelle von Wissenschafts(management) und Politik“.
 
Er selbst habe sowohl auf der Ebene der Hochschulen, u. a. als Vizepräsident der Universität Potsdam, und auf Ebene der staatlichen Wissenschaftsverwaltung gearbeitet, also als Beauftragter des Landes Brandenburg für die Hochschulregion Lausitz und nun als Staatssekretär in NRW.

In die Wissenschaftsverwaltung sei er seinerzeit gegangen, weil er sich in seinem Fach, der Altertumswissenschaft, schlechte Chancen auf einen Lehrstuhl ausrechnete, und weil er in der Bologna-Reform eine interessante Herausforderung fand und die entsprechenden Studiengänge entwickeln wollte. Sein Vortrag war von vielen Anekdoten geprägt, u. a., dass die Berufsperspektiven von Philosophieabsolventen eigentlich recht gut seien, denn nur die wenigsten würden diesen Studiengang überhaupt abschließen. Die paar, die dann auf den Arbeitsmarkt träfen, würden dann auch noch genügend Lücken finden. Aber sinnvoll sei das so natürlich nicht. Auch dem wissenschaftlichem Nachwuchs würde er immer raten, die Wissenschaftskarriere nicht ohne einen guten Plan B zu verfolgen.

Die Aufgaben von Wissenschaftsmanagern definierte er sehr breit, oft sei deren besondere, gleichsam sprachliche, Übersetzungsleistung nötig. So müssten Strategien entwickelt werden, wie man mit aufgeheizten Professoren in Gremiensitzungen umgehe. Die Konsequenzen von ablehnenden Haltungen müssten Professoren in der Regel nicht selbst verantworten. Und es müssten Ministerien gegenüber Strategien entwickelt werden, die meinen, es sei Ausdruck ihrer Großzügigkeit, dass sie sich als Ministerium Hochschulen halten. Wissenschaftsmanager müssten zwischen Positionen vermitteln können. Er empfiehlt den Anwesenden darauf hinzuwirken, dass gute Forscher an ihren Hochschulen nicht in den Gremien verschlissen werden – gute Wissenschaftler dienten ihren Hochschulen mehr durch gute Forschung. Wissenschaftsmanager, die nicht zwischen Forschung und Leitung bzw. Gremienarbeit zerrissen seien, könnten hier entlasten. Er wies auch darauf hin, die Macht der Hochschulautonomie nicht zu überschätzen: Gerichte hätten die Versuche einzelner Professoren, ihre eigenen Studiengänge zu retten, oft abgelehnt. So weit gehe die Wissenschaftsfreiheit eben nicht. An anderer Stelle sagt er dann später noch, dass es unredlich sei, dem Landtag und dem Ministerium die strategische Steuerungskompetenz absprechen zu wollen.

Governance statt Government
Grünewald empfiehlt, im Hochschulalltag mehr Governance statt Government zu betreiben. Es sei zwar richtig, dass die verfassungsmäßigen Gremien entscheiden, aber die Entscheidungsvorbereitungen und notwendigen ad hoc-Zirkel seien von den Wissenschaftsmanagern zu organisieren. Diese seien als Entrepreneure innerhalb der Universität zu sehen. Deren Arbeit sei aufwändig, aber als Teil der universitären Kultur nötig.

Finanzierung der Hochschulen
Das Hochschulwesen gehöre nicht zu den wichtigsten Aufgaben eines Landes, da sei z. B. die Polizei wichtiger, weshalb der Innenminister näher an der Ministerpräsidentin sitze, obgleich sein Budget viel kleiner als das des Wissenschaftsministers sei – der ganz weit außen am Kabinettstisch sitze. Dadurch würden auch innerhalb des Kabinetts zu überbrückende Spannungen entstehen – die Wissenschaftsminister gelten als „Heuschrecken des Landeshaushalts“. Die letzten 15 Jahre seien durch die Hochschulpakte eine für die Hochschulen relativ stabile Phase gewesen. Drittmittel seien zu 90 Prozent öffentliche Mittel, die durch ihr Vergabeverfahren zu Drittmitteln werden. Die Anträge werden durch Peers bewertet und letztlich verteilt. Das brauche man nicht grundsätzlich kritisieren, denn es seien wissenschaftseigene Verfahren. Es gebe zwischen der Grund- und Drittmittelfinanzierung aber ein Ungleichgewicht, dass zu kritisieren sei – aber wer Drittmittel generell skandalisiere, greife damit auch gleichzeitig das Peer-System der Wissenschaft an.

Kaskaden von Eskapismen
Grünewald beobachtet, dass im Hochschulbereich keine Einrichtung sein wolle was sie ist: Die Berufsakademien wollten lieber Fachhochschulen sein, die Fachhochschulen lieber Universitäten und die Universitäten wollten Volluniversitäten sein. Das jede Institution eigentlich eine Stufe höher wolle, hindere sie daran, ihre eigene Mission intelligent auszufüllen. Er wünsche sich, dass die Hochschulen erkennen, wie die eigene Einrichtung ist, sie keinen Träumen nachhängen und aufgrund dieser Erkenntnis kluge Entscheidungen vorbereiten.

Das Studium
Er wünscht sich, dass die Betreuungsrelationen verbessert werden. Dazu regt er u. a. an,  Präsenzanteile zu reduziert, Curricula zu reformieren und mehr blended learning und mehr Selbststudium einzuführen. Die Universitäten sollte sich bemühen, die Fächer mit besonders schlechter Betreuungsrelation durch einen Stellentransfer aus überproportional gut ausgestatteten Fächern zu optimieren.

Der wissenschaftliche Nachwuchs
Die großen außeruniversitären Forschungsinstitute sollten mit Universitäten gemeinsam Professuren besetzen. Diese sollten dann auch zu gleichen Teilen in der Universität und im Institut tätig sein. Universitäten sollten von den Instituten nicht als Doktoranden-Farmen gesehen werden. Die Wissenschaftspakte hätten eine Laufzeit von fünf Jahren und seien nicht für die kurzen Laufzeiten von Arbeitsverträgen verantwortlich zu machen. Nichtsdestotrotz solle mehr von den Pakten in die Grundhaushalte verschoben werden. Die nächste Exzellenzinitiative soll eine Förderdauer von 15 bis 18 Jahren ermöglichen. Das Hochschulmanagement müsse das Risiko übernehmen, die Verträge auch im WissZeitVG langfristiger laufen zu lassen. Das könnten die Hochschulen professioneller handhaben.

In der nun anschließenden Diskussion meldete sich eine Kanzlerin zu Wort, die beklagte, dass ihr Haushalt nach 2018 zu 50 Prozent unsicher sei. Grünewald hält ihr entgegen, dass kaum ein Arbeitgeber einen über drei Jahre sicheren Haushalt habe und trotzdem unbefristete Arbeitsverträge ausstelle. Und Hochschulen hätten letztlich ein Bundesland hinter sich, das bei fehlerhafter Risikoeinschätzung einspringen könne. Sachgrundlose Befristungen würden die Personaldezernate ja auch nur vornehmen, weil sie so bequem seien. Von Beamtenängsten getrieben jeder Gefahr aus dem Weg zu gehen, sei nicht ehrenhaft.

Arbeitssession 1
In der folgenden Arbeitssession habe ich mich für ein Forum zum privaten Hochschulsektor entschieden, in dem der Kanzler der Hochschule für Gesundheit & Sport, Technik & Kunst in Berlin, Andreas Mues, referierte.

Er sieht bei privaten Hochschulen eine deutlich stärkere Berufsorientierung als an öffentlichen Fachhochschulen. Einerseits wollten die Studierenden diese Berufsorientierung, andererseits würde den Privaten auch einfach das Geld fehlen, forschungsstarke Professoren berufen oder halten zu können. Ein Drittel der Privaten in Deutschland scheinen seiner Einschätzung nach auf finanziell wackeligen Beinen zu stehen. Erfolgreich könne eine private Hochschule nur mit sehr viel blended learning sein. Für jede Nische der BWL habe sich an den Privaten mittlerweile ein Studiengang gebildet.

Private Hochschulen unterliegen dem HRG und den jeweiligen Landeshochschulgesetzen und müssten daher sowohl Bachelor- als auch Masterstudiengänge anbieten und mehr als eine Fachrichtung vorhalten. In Berlin müssten sie mehr als 50 Prozent der Lehre durch hauptamtliche Professoren abdecken. Diese müssten „im Wesentlichen mindestens so gut“ wie Professoren an staatlichen Hochschulen bezahlt werden. Das ließe einige Fragen offen. W2 sei das Maß der Dinge – auch wenn manche auch für weniger Geld arbeiten wollen würden, weil der Professorentitel für sie einen geldwerten Vorteil z. B. als freiberuflicher Berater bedeutet, durch den sie höhere Rechnungen ausstellen könnten. Dennoch sei es den Privaten gesetzlich nicht möglich, unter die W2-Grenze zu gehen. Das Instrument der Honorar-Professoren dürften private Hochschulen in Berlin nicht einsetzen, nichtsdestotrotz bekäme seine Hochschule dauerhaft viele Anfragen auf Honorar-Professuren.

Private müssten sicherstellen, dass ihre Studierenden das Studium bei einer Insolvenz an anderer Stelle fortsetzen könnten. Dazu könne man entweder eine Bürgschaft hinterlegen oder aber Kooperationsverträge mit anderen Hochschulen schließen. Beide Alternativen seien aber suboptimal, weil diese stark spezialisierten Studiengänge oft an gar keiner zweiten Hochschule existierten. Die weiteren Auflagen der Hochschulen, die im Anerkennungsbescheid festgelegt werden, seien individuell unterschiedlich – je nachdem, welcher Staatssekretär gerade im Amt ist. Die Folgen des Anerkennungsbescheids könnten von den Hochschulen dann oft gar nicht eingeschätzt werden. Nachverhandlungen seien praktisch nicht zu erreichen, auch weil jede private Hochschule aus Sicht des Ministeriums unbedeutend klein sei.

Auch im privaten Bereich gebe es das Streben nach oben, d. h. Fachschulbetreiber haben oftmals Fachhochschulen gegründet – das seien die sogenannten Aufwerter.

In der anschließenden Diskussion gab es noch einige interessante Punkte, von denen ich aber hier nur einige wiedergeben will.
- Private müssten eine Kapazitätsrechnung nach Curricularnormwerten betreiben, was schwierig sei, weil sie ihre Lehre faktisch in Blöcken von 30 Studierenden organisieren. Wenn mehr Bewerbungen vorliegen als Professoren gefunden werden könnten, müssten die Privaten natürlich Studienbewerber ablehnen.
- Die Programmakkreditierung, also die des Studiengangs, kann durch die institutionelle Akkreditierung „ausgestochen werden“, d. h. das Urteil der institutionellen Akkreditierung kann die Programmakkreditierung revidieren. Als Private sei man irgendwann so geübt in Akkreditierungsverfahren, dass die Systemakkreditierung keine ernsthafte Hürde mehr darstelle. Von den anwesenden Vertretern privater Hochschulen wird das Akkreditierungswesen grundsätzlich begrüßt, weil diese Form des Verbraucherschutzes  auch den Ruf der Branche sichere.
- Die Kontrolle der Länder sei unterschiedlich intensiv. In RLP wird der Kanzler im einvernehmen mit der Ministerin berufen. Und das sei seitens des Landes ein sehr selbstbewusst wahrgenommenes Mitspracherecht.
- Innovationen in der Lehre hätten klare Grenzen: Zum Beispiel hätten sie ein Lehrforschungsprojekt mit Fußballprofis angeboten. Die Fußballprofis hätten sie bekommen, aber kaum eigene Studierenden zusammenziehen können, weil so ein Projekt eben nicht online / blended durchgeführt werden kann und daher von der Zielgruppe nicht angenommen werde.
- Blended learning heißt oftmals drei Wochen Präsenz-Lehre pro Semester. Das Moodle-System habe sich sehr gut bewährt. Die Hochschule des Referenten habe in der Gründungsphase sehr viel mit emeritierten Professoren gearbeitet. Heute rekrutiere man lieber technikaffine Professoren, weil es sich auch einfach nicht rechne, einem Professor mit IT-Problemen laufend einen Techniker zur Seite zu stellen. Bei der Einstellung verabrede man in den Zielvereinbarungen ein Minimum an Online-Zeit, die die Professoren zur Verfügung stehen müssen. Und sie hätten auch ein zentrales Aufnahmestudio, das die Professoren unterstütze.
- Staatliche Hochschulen würden sich mit der privaten Lehre extrem schwer tun. Mannheim und Köln hätten daher jeweils private Hochschulen ausgegründet.
- Die Serviceorientierung der Professoren werde fortlaufend evaluiert, d. h. die Erreichbarkeit, die Freundlichkeit und Kompetenz usw. Ein autoritäres Verhalten, mit dem man bei manchen staatlichen Professoren rechnen müsse, sei klar geschäftsschädigend und werde nicht toleriert.
- Abseits der Professoren werden Neueinstellungen nicht mehr angelehnt an TVöD 13 bezahlt. Das könne man sich nicht leisten. Das gesuchte Kompetenzprofil sei grundsätzlich sehr breit, d. h. es werden allgemeine Wissenschaftsmanager gesucht.
- Die Hochschule des Referenten bietet nun auch selber open online-Kurse an. Das sei dann aber keine so hochwertige didaktische Lehre, wie in den originären Bezahl-Studiengängen. Man sehe sie eher als Marketingmaßnahme.
- Eine Individualisierung der Lehre wird auch verstärkt vorgenommen, d. h. nach einen ersten Zwischentest werden drei alternative „Nachschulungswege“ angeboten.

Arbeitssession 2
In der zweiten Arbeitssession habe ich einen Workshop von Ute Symanski (http://www.hochschulcoaching.de) besucht. Dort haben wir die Methode der kollegialen Fallberatung erklärt bekommen und anschließend anhand eines in die Runde gegebenen Falls probeweise durchgeführt. Das war ein sehr gelungener Workshop!

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Dr. Veit Larmann
info (bei) veit-larmann.de
tagung(13)

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